Malsch, Wein- und Wallfahrtsort im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg

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BERICHT DER LETZEN ÖFFENTLICHEN GEMEINDERATSITZUNG

Bericht vom 27.05.2025

Aus der Arbeit des Gemeinderats am 27.05.2025

 

Auf der Tagesordnung stehen der Sachstandsbericht der Klimaschutzmanagerin sowie die 5. Änderung der Verbandssatzung des Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar.

 

Klimaschutz

Sachstandsbericht der Klimaschutzmanagerin

Die Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Malsch, Dr. Ursula Gerwiner, berichtet folgendes: Die Gemeinde Malsch hat im Jahr 2022 die Kooperationsvereinbarung mit dem Rhein-Neckar-Kreis unterschrieben. Darin ist die Gemeinde Malsch die Verpflichtung eingegangen bis Ende 2040 klimaneutral zu werden. Aus dem Klimapakt ergeben sich für Gemeinde Pflichten und Aufgaben, die durch die „Beauftragte für die klimaneutrale Kommunalverwaltung“ bearbeitet werden. Die Pflege des Energiemanagements der Gemeinde sowie die Datenerhebung, zu der die Gemeinde Malsch nach § 18 Klimagesetz (KlimaG BW) verpflichtet ist, sind weitere Aufgaben.

 

Zur Unterstützung der Gemeinden in Baden-Württemberg auf ihrem Weg zur klimaneutralen Kommunalverwaltung, gibt es einen Leitfaden (ifeu Institut). Die zentrale Forderung hieraus ist es, den Endenergieverbrauch der Gemeinde und ihrer Liegenschaften bis 2040 zu halbieren. Da dies erst einmal wenig greifbar ist, werden weitere Zielwerte für Wärme, PV-Flächen und Strom genannt. Zunächst wurde der Ist-Zustand der Verbräuche an Wärme, Strom, Wasser und der dazugehörigen Kosten ermittelt. Dazu wurden Daten aus unterschiedlichen Quellen analysiert, sortiert und graphisch aufbereitet. Nicht immer waren die Daten direkt schlüssig und bedurften somit einer mehr oder weniger aufwendigen Klärung mit den unterschiedlichen Akteuren. Darüber hinaus ist es teilweise so, dass es aufgrund baulicher Entscheidungen der vergangenen Jahrzehnte nicht immer möglich ist, diese Daten gebäudescharf zu erheben. Das kann es schwierig machen, notwendige Maßnahmen zu ermitteln bzw. mögliche Erfolge dieser Maßnahmen zu messen. Zusätzlich zur Datensammlung wurde vor Ort die Situation begutachtet und diese Erkenntnisse einbezogen. Alle verfügbaren Informationen wurden für jede einzelne Liegenschaft in einem Gebäudesteckbrief zusammengefasst.

 

Eine optimierte Nutzung und ein anderes Verhalten der beteiligten Personen kann den Verbrauch an Wärme und Strom um bis zu 20 % verringern, daher sollen die Nutzer der gemeindeeigenen Liegenschaften dahingehend sensibilisiert werden. Beim Rathaus wurde hiermit begonnen und u.a. die Verbräuche graphisch aufbereitet, um die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter auf das Thema zu lenken. Energiemanagement und damit die Steuerung der Verbräuche ist kein Thema nur für den Klimaschutz. Vielmehr ist es auch ein Thema der Finanzen, wie sehr deutlich an der Kostenentwicklung zu erkennen ist. Die Kosten werden aufgrund unterschiedlicher Effekte, wie höhere CO2-Bepreisung und höhere Netzendgelte, weiter steigen. Jede Kilowattstunde Strom oder Wärme, die eingespart werden kann, bedeutet auch eine Einsparung von Ausgaben.

 

Es ist damit zu rechnen, dass aufgrund des Alters von Gebäuden und/oder Technik es in Zukunft vermehrt zu Handlungsbedarf kommen wird, insbesondere im Falle eines nicht mehr reparierbaren Schadens, beispielweise an einer der Heizanlagen, kann eine Entscheidung schnell notwendig sein. Um im Fall der Fälle nicht unvorbereitet zu sein, werden derzeit mögliche Lösungen ausgelotet. Wobei die geltenden Gesetze den Rahmen vorgeben. Auch ist es wahrscheinlich, dass einige Gebäude saniert werden müssen, ggf. inklusive einer neuen Gebäudeleittechnik. In diesem Zusammenhang kommen auf die Gemeinde Malsch in den nächsten Jahren große Herausforderungen zu, auch im Hinblick auf die Finanzierung.

 

Bei der Überprüfung der Liegenschaften im Hinblick auf die Zielwerte des Klimapaktes, stellte sich heraus, dass es bei den meisten Gebäuden noch Luft nach oben gibt. Einzig die Friedhofshalle erreicht die Verbrauchs-Ziele und das aufgrund der (zum Glück) geringen Nutzungsdauer. Beim erforderlichen Anteil der PV-Anlagen war Malsch bisher auf einem guten Weg, da auch die verpachteten Dachflächen dazu zählen. Ein weiterer Ausbau kann allerdings schwierig werden, da es bei mehreren Gebäuden an der Statik scheitert. Aktuell wird die Errichtung einer PV-Anlage auf der Letzenberghalle vorangetrieben. Die Ausschreibung ist erfolgt. Des Weiteren wurde in Zusammenarbeit mit der Klimawerkstatt Malsch (KWM) ein Balkonkraftwerk am Rathaus installiert.

 

In Zukunft ist es angedacht, die Verbrauchszähler der gemeindeeigenen Liegenschaften automatisch auszulesen und die Daten direkt ins Energiemanagement zu übernehmen. Hierzu sollte eine Liste der Verbrauchszähler der gemeindeeigenen Liegenschaften überprüft werden. Aufgrund unvollständiger und/oder bei verschiedenen Ämtern verteilter Angaben, wurde dies zum Anlass genommen, die kompletten Daten, (auch vor Ort) zu überprüfen und ein neues, systematisches Verzeichnis zu erstellen.

 

In Zusammenarbeit mit der KLiBA in Heidelberg wurde eine CO2-Bilanzierung speziell für die Gemeindeverwaltung Malsch erstellt. Es wurden zum ersten Mal auch Daten vom Fuhrpark und den Dienstreisen erhoben. Darüber hinaus wurden ebenfalls der Anteil von Malsch des Wasser- und Stromverbrauchs des Zweckverbands Wasserversorgung Letzenberggruppe (ZWL) und der Kläranlage in Kronau einbezogen. Ein Ergebnis ist beispielweise, dass in der Gemeindeverwaltung Malsch die beiden Bereiche Wärme und Strom entscheidend sind.

 

Für alle Projekte wurde und wird nach geeigneten Fördermitteln gesucht und entsprechende Förderanträge gestellt und/oder bearbeitet. Leider stellte sich mehrfach heraus, dass bei den etwaigen Förderprogrammen die Gemeinde Malsch nicht die notwendigen Voraussetzungen erfüllt.

 

In der Vergangenheit konnte der Eindruck entstehen, dass es auf der Reblandhalle nur eine Solaranlage gibt, die zum Jahreswechsel in das Gemeindeeigentum übergegangen ist. Die Anlage, die die Gemeinde Malsch übernommen hat, ist nur ein kleiner Teil (ca. 10 %) der Solaranlagen. Es gibt noch weitere Betreiber von PV-Anlagen auf der Reblandhalle sowie auf den Dächern von Bauhof und Feuerwehr. Die Pachtverträge wurden damals unterschiedlich gestaltet, so dass es noch viele Jahre dauern kann, bis die Gemeinde Malsch die Möglichkeit hat, alle Dächer mit eigenen PV-Anlagen zu belegen und vom Eigenstrom zu profitieren.

 

Der Gemeinderat der Gemeinde Malsch nimmt Kenntnis.

 

Der Bürgermeister dankt abschließend der Klimaschutzmanagerin für den umfassenden und ausführlichen Sachstandsbericht. Weiter hebt er hervor, dass mit der Schaffung der Personalstelle der Klimaschutzmanagerin in Malsch der Gemeinderat eine wichtige und weitsichtige Entscheidung getroffen hat.

 

 

fibernet.rn

Verbandssatzung, 5. Änderung

Die Breitbandversorgung der Bürger und Unternehmen durch den Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar dient der Stärkung des Wirtschaftsstandorts Rhein-Neckar-Kreis. Die Verbandsversammlung hat über die Änderungen der Verbandssatzung zu beschließen. Die Regelungen der Rechnungs- und Wirtschaftsführung sind mit der Änderung anzupassen.

 

Der Gemeinderat der Gemeinde Malsch stimmt einstimmig der 5. Änderung der Verbandssatzung zu und ermächtigt den Bürgermeister das entsprechende Votum in der Verbandsversammlung für die Gemeinde Malsch abzugeben.

 

 

Die Fragen und Anregungen aus dem Gemeinderat beenden die öffentliche Sitzung.

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